mobilität

Der Koalitionsvertrag der Landesregierung in Baden-Württemberg (BW) bildet eine Grundlage für die Mobilitätswende. Für die Klimaziele der Verkehrswende müssen die Anstrengungen aber deutlich erhöht werden. Der 10 Punkte Plan ist hierfür ausschlaggebend.

elektromobilität

Für uns in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim (HoRAN) steht natürlich der Ausbau der Ladeinfrastuktur ganz oben auf der Agenda.

12.591 Ladepunkte waren am 01.10.2022 in BW in Betrieb

Die Elektrifizierung der Flotten trägt entscheidend zur CO2-Reduktion bei. Für den schnellen Hochlauf der E-Mobilität muss auch die Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw, sowie für Busse rasch und leistungsfähig ausgebaut werden.

Neben privaten Ladepunkten sind öffentlich zugängliche Ladepunkte von besonderer Bedeutung. Für Baden-Württemberg wird der Bedarf bis ins Jahr 2030 auf 60.000 bis 100.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte geschätzt.

Bis 2030 werden in BW mindestens 60.000 öffentliche Ladepunkte gebraucht

Hierfür fördert das Land Personal in den Städten und Landkreisen, welches sich um die Koordination von Ladeinfrastruktur kümmert, es unterstützt die Erstellung von Elektromobilitätskonzepten in Kommunen finanziell. Doch auch hier müssen wir vom Fördern zur selbstverständlichen Umsetzung kommen. Im ersten Schritt sollte es daher eine Vorgabe zur Installation von Ladesäulen auf Parkplätzen im Eigentum des Landes geben.

individualverkehr

Beim Individualverkehr sollen zwei Hauptziele erreicht werden. Zum einen dem nichtmotorisierten Verkehr gegenüber dem Individualverkehr den Vorzug zu geben. Zum anderen möglichst nur die absolut notwendigen Wege mit dem eigenen Auto zurückzulegen.

Hier sehen wir eine wichtige Rolle in der kollektiven Bewusstseinsänderung. Reicht vielleicht ein Lastenfahrrad statt eines Zweitwagens? Können attraktive Carsharing-Angebote das eigene Auto oder zumindest den Zweitwagen ersetzen? Reicht vielleicht ein kleines Elektrofahrzeug für den innerstädtischen Verkehr? Insgesamt sehen wir im Sharing-Gedanken eine entscheidende Rolle. Jedes Fahrzeug, das nicht produziert wird, verbraucht keine Ressourcen, verpestet nicht die Luft, benötigt keinen Parkraum und spart Anschaffungskosten. Die meisten Fahrzeuge stehen die meiste Zeit. Zweit- und Drittfahrzeuge werden kaum genutzt, da sie nur für spezielle Zwecke (Freizeit, Personen-/Gepäcktransport) angeschafft werden.

Fahrradkonzepte

Das Fahrrad spielt in kleineren Städten eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr. Es stellt eine umweltfreundliche und gesunde Alternative zum Auto dar. Um die Attraktivität der Fahrradnutzung zu steigern, sollten im Rahmen eines Fahrradkonzeptes alle Aspekte berücksichtigt werden. Dazu gehören gut ausgebaute und auch überörtlich vernetzte Schul- und Radwege ebenso wie innerörtliche Fahrradstraßen, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, abschließbare Fahrradboxen, Lademöglichkeiten für E-Bikes etc.

Eine Anbindung nach Schwetzingen schaffen, um an den Radschnellweg nach Heidelberg / Mannheim angebunden zu werden. Fahrradwerkstatt Vorort mit Kompetenz für E-Bikes etablieren (Bahnhof oder Innenstadtbauen)

Verkehrsraum den Menschen zurückgeben

Zu einem umfassenden Mobilitätskonzept gehört auch eine durchdachte Umgestaltung des öffentlichen und privaten Straßenraums. Jahrzehntelang stand die Eignung für den motorisierten Individualverkehr im Vordergrund. Der Verkehrsraum sollte durch mehr Rad- und Fußwege, Plätze mit mehr Aufenthaltsqualität, eine Verlagerung des Parkens auf private Flächen und in den Außenraum oder in den Untergrund umgestaltet werden.

Ladeinfrastruktur

Um Elektromobilität attraktiv zu machen, ist ein bedarfsgerechtes und dezentrales Netz öffentlicher Ladestationen für Elektrofahrzeuge unerlässlich. Gleichzeitig sollten privaten Immobilieneigentümern bei der Errichtung von Lademöglichkeiten keine Steine in den Weg gelegt werden. Auch hierfür stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung.

Infrastruktur und Bau

Wir sehen wesentliche Zusammenhänge zwischen der Verkehrsinfrastruktur und dem privaten und öffentlichen Bauen. Die Bauleitplanung muss in diesem Sinne neu ausgerichtet werden. Weg vom Primat des Autos, hin zu einem vielfältigen Angebot an Verkehrsmitteln.

öpnv

Dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kommt bei der Mobilitätswende eine große Bedeutung zu. Nur wenn das Angebot von Bussen und Bahnen bedarfsgerecht und flexibel ausgebaut wird, werden die Menschen den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr wagen.

Innerörtlicher ÖPNV

Der Stadtbus deckt bereits viele Bedürfnisse ab. Lücken müssen aber noch bei der Erschließung von Neubaugebieten und bei der Taktung geschlossen werden.

Überörtliche Verbindungen

Neben dem Ausbau der bestehenden Verbindungen ist vor allem die Anbindung des Raumes Walldorf/Wiesloch und Heidelberg zu verbessern. Darüber hinaus ist es für den Umstieg wichtig, die Übergänge vom Individualverkehr zum ÖPNV attraktiv zu gestalten. Hier ist an Fahrradstellplätze, Fahrradboxen, Ladestationen, überdachte Abstellplätze, gut beleuchtete Parkplätze etc. zu denken.

verkehrsraum für alle

Das Angebot für Fahrzeugverkehr innerorts reduzieren.

Wohneinheiten müssen nach Möglichkeit einen (1) Stellplatz nachweisen (Garage, Stellplatz oder im Hof), öffentliche Parkstreifen schaffen, Parkausweise ausgeben 

Parkplatzangebot in den Außenbereich verlegen z.B. Parkhaus mit Ladesäulen die man anmieten kann für Zweit.- Drittfahrzeuge. Diese Parkhäuser könnten mit PV-Anlagen komplett verkleidet werden, um Eigenstrom zu erzeugen. (modernes Parkhaus)

Verkehrsführung verändern (Einbahnregelung) 

Verkehrsraum verändern, weg vom Fahrzeug (verkehrsfreie Räume) dafür mehr Fahrradwege und Fußwege schaffen